Microkosmos  2018

Karl Rubner hatte 2016 auf einer Ostseereise nach einem alten Baum auf Usedom gesucht. Bei dieser Suche landete er durch Zufall bei Renate Wendt-Schiller und war von ihren Arbeiten begeistert. Die Freundschaft zwischen Rubner und Wendt-Schiller und ihr beider Interesse an künstlerischer Arbeit gab den Anstoß zu der gemeinsamen Ausstellung "Microkosmos":

  • "Die kleine Welt des Menschen als verkleinertes Abbild des Universums" (Duden).
  • Ein sinnvoll geordnetes Universum, in dem der Microkosmos einen strukturgleichen Teil des Macrokosmos bildet (Handwörterbuch Philosophie).
  • "Kosmos" grch. = Ordnung im Sinne von "die Welt als geordnetes Ganzes".

Dem Buddhisten hingegen erscheint der Kosmos durchaus nicht als etwas Geordnetes. "Karma" ist ihm der Kosmos: eine Schöpfung aus Gedanken und Taten, die dem Irrtum entspringen (Lafcadio Hearn)

 

Die Begegnung mit Hans Schuller und seinen Reisetagebüchern macht die Ausstellung "Microkosmos" komplett und stellt sie auf drei Standbeine. 

Renate Wendt Schiller

Renate Wendt-Schiller, Jahrgang 1941, ist für den Themenrahmen "Microkosmos" außergewöhnlich gut gerüstet:  Ausbildung an der Fachschule für angewandte Kunst in Berlin. Illustratorin von wissenschaftlichen Büchern in Berlin und Rostock. 

 

Das genaue, analytische Hinsehen war Grundvoraussetzung für ihre umfangreichen Arbeiten.

 

Ihre Illustrationen von populär- und wissenschaftlichen Büchern, insbesondere die von Vögeln, Insekten und Schmetterlingen wie auch Blüten und Pflanzen, sind wahre Meisterwerke.

 

Karl Rubner

Karl (Carlo) Rubner, Jahrgang 1937, sieht im Holz einen eigenen Microkosmos, der sich in der Wuchsordnung des Holzes offenbart - Holz als wesentlichstes Bestandteil des Lebens um uns herum, das sich wiederum in den Macrokosmos der Welt einordnet.

Auf diesen Macrokosmos bezieht sich Karl Rubner bei der Beobachtung seiner Umwelt. Besonders im Holz mit seinen vielfältigen Strukturen, die in dessen Gesetzmäßigkeiten entstanden sind und wie nichts sonst die Kraft des Wachstums und des ich organisch Entwickelnden wiederspiegeln - wie auch die Kräfte des Standortes, des Windes und der Erde.

Im Holz steckt Geist, Leben und dynamische Kraft.

Hans Schuller

Hans Schuller, Jahrgang 1962, Architekt, entwickelt durch sein Studium an der Fachhochschule Augsburg Anfang der 1980er Jahre seine Begeisterung fürs Zeichnen. Seit dieser Zeit entstehen Welten im Kleinformat, ein Bild als flüchtiger Versuch, der dahinrauschenden zeit einen Moment abzugewinnen, ihn festzuhalten als Beweis, an diesem Leben teilgehabt zu haben. 

 

Eine Skizze, die den Verlauf eines Lebens nachführt in vielen Schritten, steht den Weg zeigt vom Auge über Hirn und Herz zur Hand. Skizzenbücher, die sammeln: Reiseeindrücke, Worte, Gefühle, Krimskrams - all das, was das leben an die Gestade unserer Wahrnehmung führt.